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Die Wirtschaftsinformatik beschäftigt sich mit der Analyse und der Gestaltung von betrieblichen Kommunikations- und Informationssystemen. Neben der Durchführung von Ist-Analysen und der Erarbeitung von Soll-Konzepten ist es eine Hauptaufgabe des Wirtschaftsinformatikers, das gesamte Umfeld der betrieblichen Geschäftsprozesse integrativ zu behandeln und zu bewerten. Ziel dieser Arbeiten ist nicht nur, die Geschäftsprozesse eines Unternehmens auf geeignete Hard- und Software-Systeme abzubilden, sondern auch das organisatorische Umfeld so zu gestalten, dass optimale Kommunikationsstrukturen entstehen. Dies bedeutet, dass neben den funktionalen Anforderungen an Systeme die betriebswirtschaftlichen, systemtechnischen, sozialen und organisatorischen Aspekte berücksichtigt werden müssen. In vielen Fällen ist der Wirtschaftsinformatiker das Bindeglied zwischen Fachabteilung und Informatik.

Neben der Vermittlung von Wissen im Bereich der Informatik und Betriebswirtschaftslehre ist die Entwicklung von sogenannten Soft Skills Bestandteil der Ausbildung zum Wirtschaftsinformatiker, das heißt, die Förderung von sozialer und methodischer Kompetenz. Soziale Kompetenz beinhaltet sowohl die Fähigkeit, sich in einem Team zurecht zu finden, als auch Führungsqualitäten. Bedingt durch die anhaltende Globalisierung der Märkte und die Internationalisierung der Unternehmen gewinnt der Aspekt, sich in anderen Kulturkreisen bewegen zu können, immer mehr an Bedeutung. Methodische Kompetenz zeichnet sich dadurch aus, dass der Wirtschaftsinformatiker in der Lage sein sollte, komplexe Systemzusammenhänge zu erkennen und zu strukturieren sowie Problemlösungen zielorientiert und termingerecht zu erarbeiten. Einen immer wichtiger werdenden Stellenwert in der Ausbildung nehmen das Erlernen von Methoden zur professionellen Präsentation von Ergebnissen sowie Management- und Moderationstechniken ein.

Damit ergibt sich für das Studium der Wirtschaftsinformatik ein weites Spektrum von Lehrinhalten. Neben den Grundelementen der Informatik, wie Algorithmen, Datenstrukturen, Mensch-Computer-Interaktion und Software-Engineering, werden insbesondere die Themen behandelt, die für betriebliche Anwendungen relevant sind. Dazu zählen Systemsoftware, wie Datenbanken, Betriebsysteme und Kommunikationsnetze, aber auch Datenmodellierung und Bürokommunikation. Seit einigen Jahren nimmt das Gebiet der Standardsoftware einen wichtigen Platz in der Ausbildung zum Wirtschaftsinformatiker ein. Lernziele sind hier die Anpassung von Standardsoftware an die betrieblichen Abläufe, die Bewertung ihres Einsatzes, die Erarbeitung von Einführungskonzepten und das Kennenlernen des integrativen Charakters dieser Systeme. Auf der betriebswirtschaftlichen Seite werden Grundlagen aus den Gebieten Rechnungswesen, Produktions- und Kostentheorie, Personalmanagement, Marketing, Finanzen und Controlling vermittelt. Hinzu kommt DV-Recht.

Wirtschaftsinformatiker werden in vielen Bereichen eingesetzt. Gefragt sind Systemarchitekten, deren ganzheitliche Betrachtungsweise über alle betrieblichen Funktions- und Organisationsbereiche den optimalen Einsatz von Systemtechnik und Software unterstützt. Stellen in diesem Bereich finden sich in Beratungsunternehmen und in Abteilungen, die sich mit IT-Strategien beschäftigen. Des weiteren werden Wirtschaftsinformatiker in IT-Projekten eingesetzt, die die Adaption und Bewertung von Systemen (Workflow, Unternehmensnetze, Telearbeit, Standardsoftware usw.) zum Ziel haben. Viele Wirtschaftsinformatiker legen darüber hinaus ihren Schwerpunkt in die Bereiche Softwareentwicklung, Vertrieb oder Kundensupport. Wegen der Breite der Ausbildung ist das Feld potenzieller Arbeitgeber kaum einzugrenzen. Dieses reicht von Consulting-Unternehmen über IT-Anwender, wie Behörden, Banken, Versicherungen und Industrieunternehmen, bis hin zu Softwarehäusern und Institutionen der Lehre und Forschung.

Herkunft dieser Information: FH-Köln